Mit diesen Veltlinern bleibt’s nicht beim Weinviertel

Wer Veltliner in all seinen Facetten kennenlernen will, muss sich nicht von A bis Z durchtesten. Man kann auch bei Z wie Zillinger eintauchen.

Schließlich bestehen seine Weingärten zu 75% aus Reben vom Grünen. Nicht ungewöhnlich fürs Weinviertel. Die Weine jedoch schon. Primärfruchtigkeit überlässt er anderen. Sein Weg wird dafür seit Jahren international begleitet, von hohen Parkerpunkten und Null-Prüfnummern belohnt. Um die 100% voll zu machen gehören zum Portfolio noch Welschriesling, Weißburgunder und Chardonnay.


2008 hat er die elterliche Misch-Landwirtschaft umgestellt. Auf 100% Bio. Auf 100% Wein hat er schon vorher gesetzt. Und das zahlt sich aus. Seine Weine waren bei aller Natürlichkeit von Anfang an etwas Besonderes. Die neuesten Jahrgänge sind es noch mehr. Nicht nur Herbert hat dazugelernt, auch seine Reben sind lernfähig. Er hat ihnen beigebracht, die Kraft nicht ins vegetative Wachstum, also ins Laub zu stecken, sondern in die Trauben und Kerne, die auch Kern des Geschmacks sind. Denn nicht nur die Schalen verdienen Aufmerksamkeit, auch der Kernsack und die Menge der Kerne. So erzeugen seine Trauben mehr Extrakt und weniger Zucker, also auch Alkohol. Analytisch beschrieben: die Säurewerte gehen nach oben, der PH Wert in den Keller. Und das schmeckt man, wenn die Weine aus selbigem kommen. Sie sind vibrierend, weich, haben Trink- und Speichelfluss. Die Balance seiner Weine ist nicht nur dem Faktor Zeit zu verdanken. Einen großen Beitrag und große Beachtung bekommen und leisten seine Böden. Denn die bilden die Grundlage für vitale Trauben und Wein, dass sehen auch die Kolleginnen und Kollegen der respekt Biodyn Gruppe, zu der auch Carmen und Herbert Zillinger zählen so.


Zusammen mit seinen Weinbergschafen gönnt er sich als kleine Auszeit gern mal kontrolliertes Nichtstun zur Entspannung. Selbst in den heißesten Sommern. Bewässerung kommt für ihn nicht in Frage, er will Terroir im Wein widerspiegeln, und nicht beeinflussen. Nicht verwässern. Deshalb wird auch nichts dazugegeben und nichts weggenommen. Mit dem Jahrgang 2020 werden alle Weine unfiltriert abgefüllt. Lediglich etwas Schwefel kommt mit der Füllung zur Stabilisierung auf die Flasche. Mit 10 bis 20 g kommt er so, zusammen mit der natürlichen Schwefelbildung auf nicht einmal 50 g.


Erstes Highlight der Verkostung: der Neuland Jahrgang 2020. Auf dem Etikett stehen 11 % Vol., im Glas steht ein strukturierter Körper mit Saft und Kraft. Hinterm Horizont, ebenfalls Jahrgang 2020, geht’s weiter mit 2 Lagenweinen, dem Hirschreyn 2019 aka Hohes Eck und dem Kalkvogel 2019 aka Vogelsang. Den Vogel schießt schließlich der Radikal 2017 ab. Nach dem ersten Riechen und Schmecken fehlen einem vor Begeisterung einfach die Worte.


Man darf sich auf mehr Weinwerden statt Weinmachen freuen. Weitermachen, Herbert!

Die Weine gibt’s in Hamburg beim Oxhoft in Ottensen und können auch über http://www.drops-wine.de bestellt werden.

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