Potz-Blitz!

2017 strahlen einige Sterne des Südens, genauer gesagt der Südsteiermark, besonders hell!

Man hört und liest es vermehrt, die 2017er Weine seien gut gelungen. Das ausnahmslos alle Weine eines Weinguts begeistern, ist dann aber doch eine Ausnahme. Eine sehr erfreuliche. Hinzu kommt eine beeindruckende, schmeckbare Sortenvarianz. Im Glas, bei einer sommerlichen Terrassenverkostung, landeten unter anderem 4 Sauvignon Blancs (zweimal 2017er und zweimal 2016er) – alle mehr als eine Spur anders. Jeder für sich gut und mit anderen Eigenschaften. Auf dem Teller landete eine köstliche Kombination deutsch-italienischer Küche. Aber der Reihe nach.


Weingut Potzinger, Südsteiermark. „Gewachsen. Nicht gemacht.“, heißt es auf der Homepage. Die Lage: Gabersdorf, 45 km südlich von Graz, nahe der slowenischen Grenze. Also wirkliche Südsteiermark. Sehr idyllisch. Toskanaoptik. Der Weinfokus klar weiß.


Das Weingut bietet für Terrassengelage einen Rosé Frizzante. Ein schillernder Vertreter aus dem Schilcherland. Fruchtiges Bouquet, dabei aber schön trocken. Verschlossen wird die Flasche scheinbar von einem Sektkorken. Dieser entpuppt sich als griffiger Drehverschluss. Ein Argument für den Picknickkorb.


IMG_1684Der erste Flight aus der Reihe Tradition. Das heißt: Stahltank, Klarheit.
Welschriesling, Scheurebe, Muskateller. Letzterer unverkennbar. Die Scheurebe schafft spielend den aromatischen Schulterschluss. Etwas weniger blumige Poesie, aber dennoch ein Gaumenfilou. Der Welschriesling, ein Smoothie mit Burgundercharakter. Alle drei gekauft!

IMG_1682 (1).jpgMehr als eine Begleitung ist der grüne Asparagus mit Aceto, Prosciutto und Pecorino. Persönlicher Favorit dazu: der Welschriesling. Demokratischer Favorit: die Scheurebe.


Der Zwischengang ein Weißburgunder, ebenfalls Tradition. Ein charmant cremiger Artgenosse.


IMG_1687.jpgDer zweite Flight ein reinsortiges Tripple aus Sauvignon Blanc. Summertime, Sauvignon Tradition und Jesses Maria, der Joseph! Aus dem Ried Sulz. Nun lässt sich ein 16er nicht mit den 17ern vergleichen. Outstanding ist er dennoch. Nicht nur durch die Fasslagerung. Der Summertime leicht und unkompliziert. Der Tradition angenehm würzig. Alle drei wollen mit einem weiteren Schluck bedacht werden.

IMG_1686.jpgDazu Spaghetti mit getrockneten Tomaten und Bärlauch. Summertime auf dem Teller! Etwas dekadent, wohl aber genial dazu der Joseph/Ried Sulz.


IMG_1692.jpgDer dritte Flight, passend zum lauen, bunten Abend: ein weiterer Sauvignon, Ried Steinriegel aus der Lage Kitzeck/Sausal, Jahrgang 2016, ein Morillon – steirisch für Chardonnay – Vinotheksabfüllung aus 2015 und ein Traminer ebenfalls aus 2015. Der Sauvignon sehr mineralisch mit klarer Ribisel-Steiermark-Sauvignonstilistik. Im Vergleich mit den übrigen Sauvignons etwas uniform. Der Morillon kommt aus dem Holz, das ist gut eingebunden aber schmeckbar. Der Abschluss: Traminer. Pures Dessert.


Potz-Blitz. Gewachsen. Nicht gemacht. Getrunken. Nicht gespuckt. Es war ein wunderbarer Abend mit Gesprächs- und Trinkfluss!

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