Wie sagte schon Alfred Biolek in der Ur-Kochsendung* „alfredissimo!“ wenn etwas gut aber gewöhnungsbedürftig oder nicht ganz gelungen war? Interessant. So könnte man auch die Reaktion der Gourmet-Zwerge auf dieses Gericht knapp zusammenfassen.
Dabei war „The Taste“ der einzelnen Produkte gut. Die Konsistenz und die Geschmackskombination allerdings ungewohnt. „Schmeckt nicht, gibt’s nicht“, war in diesem Fall kein Argument um die Kinder zu überzeugen. Es war also nicht das „Perfekte Dinner“. „Grill den Vati“ haben sie in dem Moment wohl gedacht … Denn manchmal sind die Kleinen die „Küchenchefs“ und würden den Papa gerne mal in „Teufels Küche“ jagen … Sollte ich mich auf ein „Kochduell“ mit dem Töchterchen einlassen? Das würde sicherlich nur in einer „Küchenschlacht“ enden.
Aber Mahl der Reihe nach. Für die Pastinaken-Birnen-Creme die beiden Ingredenzien schälen und weich kochen. Anschließend pürieren und mit Salz, Pfeffer und etwas Mostocotto würzen. Aus der geplanten Creme wurde aber auf Grund von zuviel Flüssigkeit eher ein Mus. Ähnlich einem Apfelmus, nur eben mit nussigem Williams-Geschmack. Und mit erstaunlicher natürlicher Süße. Interessant! Dazu der bei 95 °C im Ofen gegarte Skrei mit Zitronenbutter. Ein außergewöhnliches Aromenspiel. Interessant! Und klassisch gegarter Rosenkohl. Auch zum Fisch einsetzbar. Ungewöhnlich. Interessant! Für geübte Esser eine Horizonterweiterung, wenn man so will.





*Eine kleine Koch-TV-Historie:
Die dienstältesten TV-Köche sind „Martina und Moritz“. Seit 1988 geben sie im WDR regelmäßig Tipps und Anregungen. Gefolgt von Profikoch Alfons Schubeck, der seit 1993 im BR seine Spezis Ingwer und Knoblauch zusammen führt. Eine Liaison, die quasi parallel zu Rudi Carrells Herzblatt lief … Das gesellige TV-Kochen in privater Küchenatmosphäre begann schließlich ein Jahr später, anno 1994. Nicht zu vergessen auch die Hobbythek mit Jean Potenzpütz, die regelmäßig kulinarische Beiträge und Specials, z.B. Amore für die süditalienische Küche, im Programm hatte und bereits 1974 im Röhrenfernseher zu sehen war. Urvater ist allerdings Carl Clemens Hahn, alias Clemens Wilmenrod, der Erfinder des Toast Hawaii und der gefüllten Erdbeere. Der gelernte Schauspieler bat bereits in den 1950er Jahren im NWDR zu Tisch. Bis 1964 brachte er es, lange vor Lindenstraße und GZSZ, auf 185 Folgen. Sicherlich nicht zuletzt aufgrund seiner Kreativität und Freundlichkeit. Wer wird nicht gerne mit „Ihr lieben, goldigen Menschen“ und „Liebe Freunde in Lucullus“ begrüßt.
Aber auch „Niederlagen“ sind dank alfredissimo! erträglicher. Der guten Tradition des Kochweins sei Dank.
Bewertung Carlotta: (von 6)
Nachschlag-Ausschlag Carl: (von 3)