Wer hätte das gedacht, die relativ resche Sorte Welschriesling wurde im Jahr 2015 vom Wetter geküsst. Sowohl der Welsch vom Grassl aus der letzten Verkostung, als auch die heurige Kostprobe aus der Steiermark von Winkler-Hermaden sind die Geschmacksüberraschungen und Tastinglieblinge. Doppelter Grund zur Freude, da es für wenig Geld viel Geschmack im Glas gibt!
Der Welschriesling:
Die der Herkunft und Abstammung der spätreifenden Traube ist nicht einwandfrei geklärt, sicher ist nur: Sie ist weder verwandt noch verschwägert mit dem Riesling. In der Regel werden aus ihr einfache, leichte, spritzig-frische Weine mit vordergründigem grünen Apfelaroma. Oder er wird zu Beeren- und Trockenbeerenauslesen. In Österreich ist der Welschriesling nach dem Grünen Veltliner die verbreitetste Weißweinsorte. Am häufigsten im Weinviertel vertreten, gefolgt vom Neusiedlersee und der Steiermark.
Auch der Rest der Steiermarkfraktion überrascht und begeistert mit Kräutern und Würze. Der Sauvignon duftet fruchtig, schmeckt aber herbal-würzig, eine spannende sensorische Konstellation. Und er hat „versteckte“ Power! Auch der Chardonnay alias Morillon wartet mit ähnlichem Charakter auf. Saftig und mineralisch, rauchig, röstig und enorm lange nachschmeckend.
Eine schmackhafte Länge, ähnlich wie der Fluss dem die Trauben ihr Terroir verdanken, besitzt auch der Weinviertel DAC von Zuschmann-Schöfmann. Ein jetzt schon prächtiger Grüner Veltliner, der sicherlich eine interessante Entwicklung nehmen wird. Im Weinviertel an der Donau weht aber insgesamt ein frischerer Wind. Der beste Beweis: der knackige Brünnerstrassler.
Wunderbar geschmeidig präsentiert sich der gemischte Satz. Fruchtig und cremig. Die etwas andere Art der Wiener Melange.
Vorzugsquelle für Welschriesling und Co.: http://www.gruener-veltliner.de
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