So, jetzt darf es wieder deftig werden. Zeit für Seelenfutter, saugutes. Der Ofen wird aufgeheizt. Und statt über das Wetter zu schmollen wird geschmort und gebraten. Denn Vorfreude ist in jedem Alter die schönste Freude. Den Auftakt macht ein klassischer Schweinsbraten mit Kruste, Serviettenknödeln und einer Biersauce zum Reinlegen. Das Geheimnis?
Eine Semmel! Ganz simpel, aber effektvoll. So bekommt die Sauce eine einzigartige Bindung! Der Tipp stammt übrigens aus dem Gemeinschaftswerk Witzigmann-Mälzer. Das Gericht ist saueinfach: Etwas Schwein mit Schwarte, Schmorgemüse, wer mag und hat ein paar Knochen, ein dunkles! Weißbier oder auch ein kräftiges Craftbier (wir hatten diesmal nur ein helles parat, was die Sauce nicht weniger schmackhaft macht, aber optisch etwas blasser erscheinen lässt), Fond, Laugengebäck, Eier, Milch, Petersilie und schon hat man beste Aussichten auf ein fabelhaftes Essen ein paar Stunden später.


Das Bier weicht die Schwarte auf und lässt sie später im Ofen noch knuspriger werden. Mit dem Bier wird der Braten im Ofen von Zeit zu Zeit übergossen. Für die ersten 90 Minuten wird der Braten mit der Schwarte nach unten in einen Bräter oder auf ein Backblech gelegt. Zusammen mit dem Schmorgemüse (Sellerie, Knoblauch, Zwiebeln, Petersilienwurzel, Karotten). Und wer hat und mag legt noch ein paar Knochen dazu. Fett und Bier ergeben den Bratensud, der sich dann mit dem Gemüse und den Knochen aromatisiert und am Ende zu einer kernigen Sauce wird. Nach der ersten Halbzeit dreht man den Braten um. Jetzt liegt die Kruste für 90 Minuten oben und wird ebenfalls mit Bier begossen.


Für die Knödel einfach Semmeln oder Laugenbrötchen klein schneiden und in einer Schüssel mit warmer Milch übergießen und quellen lassen. Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen. Je nach Menge nun Eier für die Bindung dazugeben (wir hatten für 4 Laugenbrötchen 2 Eier). Außerdem Petersilie feinhacken und alles zu einer geschmeidigen Masse kneten. Frischhaltefolie auslegen, Knödelmasse darauf verteilen und zu einer Wurst rollen. Die Enden fixieren. Im Wasserbad ca. 15 Minuten ziehen lassen. Im Gegensatz zu Alufolie, die zwar einfacher zu handhaben ist, hat Frischhaltefolie den Vorteil, dass man „saubere“ Knödel bekommt. Die Knödelmasse bleibt an der Alufolie gern haften, was zu leicht deformierten Knödelrollen führt. Es lohnt sich immer mehr Knödel zu machen, denn am nächsten Tag sind sie – angebraten in Butter – mindestens ebenso lecker!


Zur entstandenen Bratensauce noch Fond und evtl. Bier gießen und ordentlich einreduzieren lassen bzw. die Semmel auflösen. Vor dem Servieren einfach durch ein Sieb passieren.

Und schlussendlich: den Herbst in vollen Zügen genießen.

Der Spitzname Knödelcalli kommt nicht von ungefähr …
Bewertung Carlotta: (von 6)
Nachschlag-Ausschlag Carl: (von 3)