Von der Handschrift im Wein. Und auf dem Etikett.
Fränkischer Wein hat ausgeschlafen. Und er brauchte keinen Relaunch des Bocksbeutels, um sich neu zu definieren. Seine Macher und jede Menge Macherinnen machen Bock auf den Traditionswein der Region: Silvaner. Der bekommt neben viel Handarbeit auch eine ganz eigene Handschrift.

Ein Weingut das man ich merken muss und auf der Weinliste haben sollte, ist das Familienweingut Seufert. Es sich zu merken fällt leicht, denn die Weine bleiben einfach in Erinnerung. Durch ihre Eigenständigkeit und Ausdrucksstärke. Und weil einem nach dem ersten Schluck ein wohliger Seufzer über die Lippen kommt …
„Jeder Wein ist ein eigener Charakterkopf, bekommt den Freiraum, sich selbst zu entwickeln, wir greifen da nicht ein, wir stehen einfach nur zur Seite“, beschreibt Laura Seufert ihre Wein-Eigenart.
Ab sofort bringen auch die Flaschen zum Ausdruck, was in ihnen steckt. Die Etiketten sind markanter geworden und unterstreichen den „Seufert Signature Style“, der auf Herkunft, Handarbeit und Handschrift beruht. Klare Gestaltung, klarer Wein. Das Design hat Julia von der lokalen Agentur Strom von Quelle in Würzburg mit Laura erarbeitet. So verdoppelt sich auch die Passion und der Charakter. Und es ist eine coole Eigenwilligkeit, eine „Wein-Anarchie“ entstanden.

Diese kommt auch im Herzstück des Weinguts zum Ausdruck. Anarchie ist ein Silvaner vom Julius-Echter-Berg, der spontanvergoren wurde. Klar … Maischevergoren im Holzfass. Unfiltriert abgefüllt, ungeschminkt, natürlich. Ein sehr gelungenes Orange-Wine-Experiment! Die reduktiven Noten halten sich zurück und geben einen tropischen Duft frei, der gerade jetzt im Sommer Lust auf mehr macht. Grapefruit und Exotik, grown in Franken. Die Leichtigkeit und Geschmeidigkeit machen die Erfrischung perfekt, die Gerbstoffe und das Holz runden das Erlebnis ab. Ein ungewöhnlicher, sehr saftiger Silvaner! Der geht unter die Haut, fast so wie das Trauben-Tattoo auf dem Etikett.
Läuft bei Laura!
Ausgerechnet mit einem Riesling viel die Arbeit von Laura auf. 2017 wurde sie Riesling-Champion des Weinmagazins Vinum. 1.800 Rieslinge wurden verkostet. Die 2015er Spätlese Iphöfer Kronsberg bekam die Bestnote.
Den Ursprung haben die Weine in Iphofen. Der Ort ist Weinromantik pur. Optisch. Geschmacklich kommt aus dem Ort nun auch Rock, Pop, Indie und jede menge Soul. Was auch in der Region zu hören ist. Denn Regionalität wird gefeiert, mit jeder Menge „Wein-Festivals“. Wein-Franken ist also nicht nur einen Schluck, sondern auch eine Reise wert.
Die Familie kennt Ihre Wurzeln. Und den Boden: Gipskeuper. Diese Herkunft lassen sie in den Weinen wirken. Auf Gipskeuper wachsen langlebige und eigenständige Weine. Im Weinberg: Müller-Thurgau, Riesling und natürlich Silvaner. Drumherum Artenvielfalt. Denn ein respektvoller Umgang mit der Natur legt den Grundstock für Qualität. Jeder Wein darf sich frei entfalten und bekommt später im Keller Zeit, bis seine Zeit gekommen ist.

Auch schon im neuen Look präsentiert sich der Iphofer Kalb Lagenwein. Ein kraftvoller Silvaner. Alte Rebstöcke setzen schmeckbare Akzente. Mit ihm kann man sich zur kommenden Herbst-Küche auf ein genussvolles Foodpairing freuen! Aber auch zum Grillen ist er ein genialer Schluck. Er duftet nach gelbem Apfel, Honig, Karamell und hat dennoch eine kühle Nase. Der Geschmack mineralisch und würzig. Gefolgt von getrockneter Aprikose, leichter Salzigkeit und gut eingebundener Säure. Schon jetzt erahnt man, welch Cremigkeit der Wein noch entwickeln wird. Wenn man abwarten kann ihn zu trinken …
Die Zeit ist reif für fränkische Weine. Hier bekommt man Herzblut, Handwerk, Herkunft und eine charakterstarke Rebsorte dazu: Silvaner. Im Signature Style. Typisch Franken eben.
