Advent, Advent, der Ofen brennt … Es wird feurig. Auch am Gaumen. Die Nähe zu Ungarn beschert unserem Wienerle eine erfrischende Pikanz! Es lebe die Glut.Der Rezeptklassiker stammt von den TV-Küchendinos mit ihrem Format: Kochen mit Martina und Moritz. Seit 1988, als die deutsche Küche noch geteilt war, werkeln beide gemein- und leidenschaftlich in der WDR Küche.
Die Zutaten
2,5 kg Rinderwade (vom Metzger des Vertrauens wunderbar ausgelöst), 2,5 kg weiße Zwiebeln, 10 Knoblauchzehen, 4 Esslöffel Schweineschmalz, 2 Esslöffel Tomatenmark, 2 Esslöffel Kümmel, 2 Esslöffel getrockneter Majoran, 2 Esslöffel edelsüßes Paprikapulver und 1 Esslöffel scharfes Rosenpaprikapulver, Salz, Pfeffer, Wasser und als Hommage an die k.u.k. Monarchie eine Spitzpaprika.
Die Zubereitung
Das Fleisch in ca. 5×5 cm große Stücke zerteilen. Die Zwiebeln und den Knoblauch klein würfeln. Schmalz im Bräter erhitzen und die Zwiebeln dünsten. Knoblauch und Spitzpaprika dazu geben und einmal mit Salz und Pfeffer würzen. Tomatenmark kurz anrösten und unterrühren. Mit Kümmel, Majoran und den beiden Paprikapulvern würzen. Mit Wasser aufgießen, so dass das Fleisch gerade soeben bedeckt ist. Und schließlich 4 Stunden im Ofen schmoren lassen. Bei gemütlichem Heizen erreicht die Backröhre eine Temperatur von um die 100 °C. Also Niedertemperaturgaren alter Schule. Einmal die Stunde, beim Nachlegen der Holzscheite, den Flüssigkeitshaushalt im Bräter sowie den eigenen beim Kochwein – auf Alfred Biolek – kontrollieren.
Die Beilagen
Schwäbische Knöpfle
Feinkörniges Spätzlemehl oder Weizendunst, Salz und Eier zu einem Teig verrühren und durch die Spätzlepresse ins Kochwasser drücken oder über die Knöpflereibe in den Topf eintauchen lassen.
Gurkensalat
Eine Gurke schälen und hobeln. Salzen und mit etwas Schmand verrühren. Ziehen lassen. Final mit Schmand verrühren, abschmecken und mit Schnittlauch würzen.
Weinbegleitung
Ein gereifter Grüner Veltliner Löss aus 2009 vom Weingut Hiedler aus Langenlois, Kamptal. So saftig wie das Gulasch!
Österreich, Genusst-wie!
Mit großer, kindlicher Spannung wurde das offizielle Öffnen des Topfes erwartet. Die vier Stunden fühlten sich an wie die gesamte vierwöchige Adventszeit. Und wurden aufs Köstlichste belohnt! Das Messer bleibt liegen. Gabel und Gaumen zerteilen das wunderbar mürbe Fleisch mühelos. Nur der Löffel darf nicht fehlen, das haben wir vom Schwaben gelernt.
Doch auf die Idee wären wir bei diesem Gericht auch gekommen!
Und auch der Tag danach war ein Slow food Highlight. Knusprige Butterspätzle/-knöpfle mit abermals aufgewärmtem Gulasch! Sonntagsbraten war nie so einfach.
Für Gourmet-Zwerg-Gaumen war die Sauce etwas zu pikant. Die Knöpfle wurden aber nicht wegen ihres niedlichen Namens geliebt.
Bewertung Carlotta: (von 6)
Nachschlag-Ausschlag Carl: (von 3)