Wachauer Weinstufen und der Traube Kern

Auch wenn die 2015er im Glas vor Lebendigkeit strotzen, duften, schmecken und strahlen, ein wenig Geschichte zu Beginn. Eigentlich eher Naturkunde. Eine Exkursion in die Wachau. Und zu einem im wahrsten Sinne des Wortes Grenzgänger aus einem Grenzgebiet. Spannend wie die Weine sind beide Storys.

Beginnen wir in einer Zeit, der wir die heutige Lage mit besten Lagen in Österreich „verdanken“. Die poetisch klingenden Weinqualitäten Steinfeder, Federspiel und Smaragd beruhen nicht etwa auf Jahrhunderte alter Tradition, sie sind ein Zeichen jüngerer Zeit. Zum „Relaunch“ in den 1980er Jahren eingeführt, dürfen Sie ausschließlich von ihren Namensgebern – Wachauer Winzern und Weintrauben – als solche bezeichnet werden.


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Steinfeder, ein Gras, das früher an und heute wohl auch in manchen Weinbergen wächst, betitelt den ersten Weintypus – eingeführt 1984. So filigran und federleicht wie das Gras selbst sollen auch die Weine sein, mit einem niedrigen Alkoholgehaltsanspruch von ursprünglich 11%. Der Grüne Veltliner Steinfeder 2015 vom Weingut Holzapfel ist zudem finessenreich. Da beginnt die Poesie schon in der Nase: elegant, klar, sommerlich.


Die zweite Qualitätsstufe, das Federspiel, verdankt seinen Namen der früher in der Wachau üblichen, herrschaftlichen Falkenjagd. Das Federspiel ist ein vom Falkner mit der Hand geschleudertes Lockmittel, um die Vögel zum Zurückfliegen zu bewegen. Die Weine sind ebenso anmutige Charaktere wie die Greifvögel. Der Grüne Veltliner Achleiten 2015 vom Schiefer ist ein ganz besonders ausdrucksstarkes Exemplar: Exotik trifft auf steinig-rauchige Würze.


Smaragd, ein weiteres Synonym das Natürlichkeit ausdrückt, ist nicht etwa auf den Edelstein zurückzuführen, wie es die Qualität durchaus vermuten lässt. Die Bezeichnung geht zurück auf die Smarageidechse, die sich gerne in den Abendstunden an den warmen Steinen der Wachauer Weinterrassen sonnt. Auch der Wein entstammt dem Herbst des Traubenlebenszyklus und präsentiert sich vollreif und kraftvoll. Wunderbar fängt dies der Grüne Veltliner Kollmitz, Jahrgang ’14 ein. Ein erhabenes Geschmackserlebnis.


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Kernig geht es im „hintersten Eck“ des Weinviertel zu! Auch hier steht die Natur im Vordergrund, nicht der Keller. Wie differenziert Pflanzenwachstum und -entwicklung schmecken können zeigen die Weine von Herbert Zillinger.

Neuland schmecken! Der Name des Einstiegsveltliners ist Programm. Kraftvoll und reif bei nur 11%. Den eigenen Horizont erweitern lässt sich am besten mit der gleichnamigen Linie. Und Naturkraft erlebt, wer zum Beispiel den Weintalried 2015 aus der Lagenselektion im Glas hat. Unfiltriert. Extraktreich. Darüber schwebt die Edition Z.

Noch mehr Tiefe zum Thema hier: http://www.weinkenner.de/2016/herbert-zillinger-elementare-naturgewalt-mit-115-vol-alkohol-40031/


Der Spannungs- und Facettenreichtum des Grünen Veltliners wird besonders bei dieser Verkostung deutlich. Boden, Klima, Wachstum, Philosophie – so entstehen Charaktere für unterschiedliche Stimmungslagen und Geschmacksmomente.


Alle verkosteten Weine und profunde Beratung hier erhältlich: http://www.gruener-veltliner.de/index.php?dir=386933033732&SchID=3732&headLine=Neuer

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