Bottle Stops – Wein-Touren all inclusive

Eine Flasche Wein kann ein Erlebnis sein. Zu einem Weinerlebnis gehört aber unbedingt ein Besuch in einem Weinbaugebiet, in Weinbergen und bei Winzerinnen und Winzern. Wer dann noch im Weinberg übernachtet wird seine nächste Flasche mit ganz anderen Augen sehen.

Solche Einblicke in die deutsche Weinlandschaft bietet Bottle Stops. Inhaber Jérôme Heinz organisiert Roadtrips durch deutsche Weinbaugebiete. Beim Einsteigen in seinen Tour-Bus ist es, als bekäme man das bunte Bändchen eines All-Inclusive-Urlaubs umgebunden. Denn man muss sich um nichts kümmern, statt Poolbar und Strandliege erwarten einen aber exklusive Einblicke in die Keller von renommierten VDP Betrieben oder engagierten Jungwinzerinnen und Winzern.

Die erste Tour des Jahrgangs 2023 ging durch Rheinhessen und zur Nahe. Fokus der Tour war es, die Vielfalt Deutschlands größter Weinbauregion aufzuzeigen, was an dem Wochenende auch informativ und gleichsam unterhaltsam gelang. Was auch daran lag, dass alle Beteiligten mit großer Leidenschaft Wein vorlebten und erlebbar machten. Nicht zuletzt der Vorsitzende der „Grauen Adler“ an der Nahe, Stefan Kruger vom Weingut Kruger Rumpf, der uns zu jeder Lage seines Weinguts führte und diese auch im Anschluss ausschenkte. Aber der Reihe nach …


Bahn frei für ein Wochenende rund um den Wein
Freitag, 13 Uhr, Hauptbahnhof Mainz. Die Bahn streikte nicht, daher stand dem pünktlichen Start nichts im Wege. Aus allen Himmelsrichtungen fanden sich Weininteressierte ein, die im Laufe des Wochenendes zu einer entspannten Gruppe zusammenwuchsen. Ein Welcome-Lunchpaket und eine halbe Stunde später, vorbei am Lärchenberg, dem Sitz des Zweiten Deutschen Fernsehens, gibt es auch schon den ersten Bottle Stop beim Weingut Braunewell im Selztal. Die jüngste Generation des Familienweinguts hat erst kürzlich ein modernes Weingut auf den alten Keller gebaut. Das Weingut ist ein gutes Beispiel für die Vielschichtigkeit der Region, legt aber gleichzeitig auch einen Schwerpunkt auf hochwertige Winzersekte. Nach dem Empfang mit einem Riesling Sekt geht es in den Keller zu den Rüttelpulten, wo wir das gesamte Schaumweinsortiment verkosten.
Freitag, 13 Uhr, Hauptbahnhof Mainz. Die Bahn streikte nicht, daher stand dem pünktlichen Start nichts im Wege. Aus allen Himmelsrichtungen fanden sich Weininteressierte ein, die im Laufe des Wochenendes zu einer entspannten Gruppe zusammenwuchsen. Ein Welcome-Lunchpaket und eine halbe Stunde später, vorbei am Lärchenberg, dem Sitz des Zweiten Deutschen Fernsehens, gibt es auch schon den ersten Bottle Stop beim Weingut Braunewell im Selztal. Die jüngste Generation des Familienweinguts hat erst kürzlich ein modernes Weingut auf den alten Keller gebaut. Das Weingut ist ein gutes Beispiel für die Vielschichtigkeit der Region, legt aber gleichzeitig auch einen Schwerpunkt auf hochwertige Winzersekte. Nach dem Empfang mit einem Riesling Sekt geht es in den Keller zu den Rüttelpulten, wo wir das gesamte Schaumweinsortiment verkosten.
Anschließend werden im Verkostungsraum zu kleinen Snacks die Stillweine des Hauses verkostet, darunter Rosés und Riesling, der mit etwas unter einem Drittel die am häufigsten angebaute Weißweinrebsorte ist. Im Glas ein Ortswein, ein Lagenwein und ein experimentell im Steinzeug ausgebauter.


Hier fühlt man sich „heimisch“
Rheinhessen wird in drei Bereiche aufgeteilt. Neben Nierstein mit seinem roten Hang, unterscheidet man den Raum Bingen im Nordwesten und den Wonnegau im Süden. Eine weitere Besonderheit: es gibt 120 Gemeinden, die auf -heim enden. Und so geht es von Essenheim nach Zornheim. Unser Bottle Stop Nummer 2 ist inmitten von Weinbergen. Frische Luft schnappen, die schönste Weinsicht Rheinhessens genießen, gewählt 2020, und Weine verkosten – ein perfekter Freitag Nachmittag. Marion Rockstroh-Kruft, bringt uns die PIWI Weine vom Zornheimer Weingut Keßler näher – mit Blick auf einen ihrer künftigen Weingärten in dem weitere solcher pilzwiderstandsfähigen Rebsorten gepflanzt werden sollen.

Mommenheim wird zum Bottle Stop Nummer 3. Hier betreibt Familie Becker ihr Weingut und hat gleich nebenan, direkt in den Weinbergen, ein Hotel gebaut – Mein Weinzuhause. Mit Blick auf die Weinberge checken wir ein, bevor wir das neu erbaute Hotel und den Weinkeller besichtigen. Jedes Zimmer ist nach einer Weinbergslage benannt, liebevolle Details zitieren den Weinbau und finden sich überall wieder – alte Dauben, wie man die einzelnen „Holzsprossen“ von Weinfässern nennt, sind beispielsweise zu Garderoben umfunktioniert. In Zornheim lassen wir den Abend in einer alten und sehr gemütlichen Weinstube aus dem 17. Jahrhundert ausklingen, in der ein ambitionierter Küchenchef regional-saisonal kocht.


Drink, Eat, Sleep, Repeat
Samstag, 2. Tag mit drei weiteren Bottle Stops. Nach einem Schlaraffenland-Frühstück im Hotel Mein Weinzuhause geht es auf nach Ingelheim. Hier wurde 1881 das VDP Weingut J. Neus gegründet, selbst auch Gründungsmitglied des VDP. Bei unserem Bottle Stop 1 dreht sich alles um Burgundersorten, die uns Betriebsleiter Simon Kissmann näherbringt. Im Fokus Chardonnay und Spätburgunder. Der alte, beeindruckende Gebäudekomplex, der komplett unterkellert ist, wird noch heute so, wie vor 140 Jahren geplant, genutzt. Der imposante Keller zeugt von der Bedeutung, die Ingelheim einst als Weinstadt hatte. Mit der Arbeit des Weinguts stehen die Chancen gut, daran anzuknüpfen. Die Weine sind charaktervoll, gleichzeitig elegant und sehr saftig. Das ist Trinkfluss auch fern des Rheins!

Anschließend geht es zur Kaiserpfalz Karl des Großen und dem ehemaligen Kloster Engelthal, das nun vom Weingut Wasem beheimatet und belebt wird. Beim Bottle Stop 2 hat Jungwinzer Philip hat für die Gruppe ein spannendes Wine-Food-Pairing Tasting organisiert. Auch Wasem, die der Gruppe Maxime Herkunft angehören, zählen zu den Weingütern, die eine Vielzahl an Rebsorten in ihren Weingärten pflegen. Rund um das Kloster, das behutsam und regional restauriert und modernisiert wurde, wird sogar ein Renaturierungsprogramm der Selz für mehr Artenvielfalt umgesetzt.


Am Nachmittag geht es an den Nordrand Rheinhessens, nach Bingen zum Bottle Stop 3. Hier ist das Weingut Kruger Rumpf beheimatet, die ihre Wurzeln sowohl in Rheinhessen als auch der Nahe haben. Der Senior-Winzer und Vorstand im Team Graue VDP Adler Nahe, führt uns in die Weinberglage Abtei Rupertsberg – ein einmaliger geografischer Punkt. Denn man steht im Weinbaugebiet Nahe, blickt über den Rhein auf die Lage Berg Schlossberg des Rheingaus, hinter der nächsten Rheinbiegung liegt das Weinbaugebiet Mittelrhein und rechter Hand über dem Fluss Nahe das Weinbaugebiet Rheinhessen. Von dort führt und Stefan Rumpf vorbei an den Weinbergschafen und dem hauseigenen Kompost zur GG Lage Im Pitterberg. Auf dem Weg zurück ins Weingut fahren wir noch am Goldloch vorbei, eine eindrucksvolle Fahrt über Schiefer, Quarzit und Phylitböden. Die Eindrücke, die wir in den Weinbergen sammeln konnten, spiegeln sich auch im Glas bei der Verkostung wider. Den Tag lassen wir in der Weinstube des Weingut, dass von Frau Rumpf geleitet wird, köstlich mit Kabi ausklingen.


Die Flaschen leeren sich, die Sonne neigt sich dem Horizont entgegen. Zeit aufzubrechen und den Sonnenuntergang vom Wißberg aus zu betrachten, der mit 270 m einer der höheren der tausend Hügel Rheinhessens ist und auf dem auch das gleichnamige Hofgut – Das Weinberghotel sowie ein Golfplatz liegt. Frisch renoviert mit sehr geschmackvollen und individuell eingerichteten Zimmern ist es der perfekte Ort um zur Ruhe zu kommen. Die Trust Bar der Rezeption bietet auch zu später Stunde noch regionale Erfrischungen – vom Wein bis zum Bier, welches auch Nachteulchen schmeckt.


Tag 3. Nach einer Regendusche und einem köstlichen Buffet geht es erneut nach Ingelheim zum Bottle Stop Nr. 7. Hier kann man sich im Winzerkeller, der ehemaligen Genossenschaft der Stadt, wo heute zugleich auch ein Museum eingerichtet ist, auch an Sonntagen ein Geschmacksbild der örtlichen Winzerinnen und Winzer machen. Im Keller kann man sich ein Bild der rheinhessischen Weinkultur machen und außergewöhnlich schöne historische Fässer bestaunen. Mittags geht es zurück nach Mainz, wo sich die Wege, aber nicht die Bekanntschaften, der Bottle Stop Gruppe trennen. Mit viel Wehmut gebe ich mein All-Inclusive-Weinbändchen ab. Gut, dass Deutschland 13 Weinbaugebiete hat und Jérôme sie mit dem Bottle Stop Bus auch anfährt!

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