Danksagung für einen köstlichen Abend! Wir waren eingeladen und gerne Gäste. Denn dieser Abend verprach gute Unterhaltungen und wunderbares Essen mit vortrefflicher Weinbegleitung in wohltuender Runde.
Unser Apero, der neue Brut Rosé von Fred Loimer, brachte uns gleich zu unserem ersten Thema. Im Gegensatz zur deutschen Bürokratie zeigte er jedoch bei Tiefgang und Länge eine erfrischende Spritzigkeit.
Als Speisenbegleiter zu Kaisersülze – dem fulminanten Gruß aus der wohl besten Hamburger „k.u.k. Küche“ – hatten wir einen Grünen Veltliner Federspiel Zehenthof von Holzapfel im Glas. Anschließend die beste Medizin gegen Herbstblues: eine Frittatensuppe. Ihre Brühe weckte bereits die Vorfreude auf den Hauptgang: Tafelspitz. Dieser zerging nach gut 5 Stunden Ziehzeit auf der Zunge (Zungenbrecher). Dazu stilecht: Apfelkren (grandios), Schnittlauchsauce (so was von rahmig) und Bouillonkartoffeln (einfach fein).
Nach dem Hauptgang ging es überirdisch weiter. Mit einem ganz speziellen Soeller: irden. Roter Veltliner aus einem Steinzeugtank in einer Steinzeugflasche. Natur pur. Das Dessert setzte dem Essen die Krone auf. Keine klassische Mehlspeise, wohl aber ein Zuckerl vor dem jeder Wiener und jede Wiener den Hut ziehen würde: ein luftiges Grießflammerie mit Quittensauce. Freilich gut nach Herrn Schuhbeck. Begleitet von einer Jurtschitsch Riesling Auslese Zöbinger Heiligenstein aus dem Jahr 1998! Was für ein Erlebnis! Heilig’s Blechle, wie der Schwabe am Tisch zu sagen pfegt …

Von der wilhelminischen Sektsteuer über den Watzmann landeten wir spät in der Nacht auf dem Wiener Zentralfriedhof. Natürlich nur musikalisch. Unser Gesprächs-Stoff war so frisch und inspirierend wie der im Glas. Wir freuen uns auf eine Fortsetzung.
Und von die Gäst ka anziger a Eintrittskort’n braucht.